„Wölfe“ bezwingen den Tabellenführer mit 2:1
Der VfL Wolfsburg bleibt zu Hause eine Macht. Aufgrund einer starken zweiten Hälfte siegte die Magath-Elf gegen den Tabellenführer Hertha BSC Berlin verdient mit 2:1. Beide Wolfsburger Treffer erzielte Edin Dzeko (72., 84.), der Mann des Tages wurde und erneut eine starke Leistung ablieferte. Cicero hatte die Berliner zuvor in Führung gebracht (62.).
Felix Magath veränderte seine Aufstellung gegenüber dem UEFA-Cup-Spiel in Paris auf vier Positionen. Andre Lenz ersetzte den angeschlagenen Diego Benaglio im Tor und kam somit ebenso zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz in dieser Saison wie auch Sergej Karimow. Ebenfalls neu in der Startformation: Alexander Madlung und Peter Pekarik.
Eine von der Taktik geprägte erste Hälfte
Zum Spiel: Der VfL setzte den Tabellenführer von Beginn an unter Druck und kam bereits in der Anfangsphase gefährlich vor das Tor von Jaroslav Drobny. Besonders Edin Dzeko brachte viel Unruhe in die Hintermannschaft der Hertha aus Berlin. Beide Mannschaften vermieden es jedoch in der Folgezeit, ein höheres Risiko einzugehen und agierten jeweils aus einer kompakten Defensive heraus. Die „Wölfe“ besaßen zwar die größeren Spielanteile, kamen ihrerseits aber nicht zu hochkarätigen Chancen. Doch auch die Berliner taten sich schwer, die VfL-Defensive um Andrea Barzagli in Verlegenheit zu bringen.
Schrecksekunde in der 30. Minute: Nach einer Ecke von Patrick Ebert köpfte Cicero den Ball ins Tor. Schiedsrichter Knut Kircher entschied jedoch zum Glück für die Magath-Elf auf Handspiel. Bis zur Halbzeit neutralisierten sich beide Teams nahezu. Die beste Gelegenheit besaß noch Marcel Schäfer mit einem Schuss aus 17 Metern, der knapp am Hertha-Tor vorbeistrich (43.). Zvjezdan Misimovic sah kurz vor dem Pausenpfiff seine fünfte Gelbe Karte der Saison und muss somit im Spiel beim Hamburger SV zuschauen. Mit dem 0:0 ging es in die Pause.
Dzeko mit Doppelpack
Der Tabellenführer kam etwas besser aus der Pause und hatte durch Maximilian Nicu seine erste Großchance. Sein Schuss verfehlte das Tor von Andre Lenz nur um Zentimeter (55.). In der 61. Minute konnte Lenz einen Schuss von Ebert gerade noch zur Ecke klären. Diese brachte nichts ein und Lenz hatte den Ball sicher. Der Wolfsburger Schlussmann wollte das Spiel schnell machen, doch sein Abwurf landete erneut bei Ebert, der den Ball sofort zurück in den Sechszehner flankte. Dort stand Cicero goldrichtig und köpfte zum 0:1 ein (62.).
Nur wenige Minuten später die große Gelegenheit zum Ausgleich: Misimovic trat einen Freistoß aus halblinker Position in den „Fünfer“ der Herthaner. Dzeko verpasste den Ball nur um Haaresbreite, so dass Drobny zur Stelle war. Felix Magath brachte anschließend mit Yoshito Okubo einen weiteren offensiven Mann, um den Druck zu erhöhen. In der 71. Minute der Ausgleich: Christian Gentner setzte sich auf der rechten Seite gegen zwei Berliner durch und flankte in den Strafraum. Edin Dzeko krönte seine gute Leistung mit seinem neunten Saisontreffer und traf per Kopf zum 1:1 (72.). Das Spiel wurde nun schneller. Beide Mannschaften wollten sich mit nur einem Punkt nicht zufrieden geben.
Der eingewechselte Okubo versuchte es in der 78. Minute mit einem Distanzschuss. Der Ball ging knapp vorbei, Drobny wäre geschlagen gewesen. Doch auch die Hertha spielte weiter nach vorn. Nur vier Minuten später traf Raffael aus spitzem Winkel den Pfosten (82.). Jetzt ging es Schlag auf Schlag: In der 84. Minute hatte Dzeko erneut zugeschlagen. Nach einer Schäfer-Flanke setzte sich der Bosnier erneut durch und köpfte zum 2:1 ein (84.). Dzeko hat somit in den vergangenen drei Bundesliga-Begegnungen stolze fünfmal getroffen.
Stimmen zum Spiel:
Felix Magath: Ich bin natürlich froh, dass wir nach dem schweren Spiel in Paris gegen den Tabellenführer gewonnen haben. Der Sieg ist nicht unverdient. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte haben wir im zweiten Abschnitt viel Druck nach vorne gemacht. Wir haben bewiesen, dass wir auch nach einem Rückstand in der Lage sind, das Spiel umzubiegen.
Lucien Favre: Ich bin sehr enttäuscht. Wir hätten heute mindestens einen Punkt mitnehmen müssen. Aber nach der 1:0-Führung haben wir zu kompliziert gespielt und zu viele Fehler gemacht statt weiter nach vorne zu spielen. Uns war klar, dass Wolfsburg viel Potenzial hat. Wir müssen nun wieder positiv denken.
Edin Dzeko: Das war ein schweres Spiel heute. Wir hatten nicht viele Chancen, da Hertha hinten gut drinstand. In den letzten 20 Minuten haben wir unsere Stärke gezeigt. Meine Tore waren wichtig für mein Selbstvertrauen. Ich fühle mich fit wie nie zuvor. Unser Ziel bleibt der fünfte Tabellenplatz.
Alexander Esswein: Ich war vor meinem Debüt sehr nervös. Es war ein unbeschreibliches Gefühl auf dem Platz zu stehen. So hoch habe ich noch nie gespielt. Ich möchte mich im Kader etablieren.
Dieter Hoeneß: Ärgerlich war, dass wir das Spiel noch aus der Hand gegeben haben. Wir haben klar dominiert und hätten einen Punkt verdient gehabt.
Das Spiel im Stenogramm:
VfL Wolfsburg: Lenz - Pekarik, Simunek, Barzagli, Karimow (61. Esswein) – Josué, Madlung (67. Okubo) – Gentner, Misimovic (78. Hasebe), Schäfer - Dzeko
Hertha BSC: Drobny - Stein, Friedrich, Simunic, Rodnei - Nicu, Dardai (86. Domovchiyski), Cicero, Ebert (72. Babic) - Raffael, Voronin
Tore: 0:1 Cicero (62.), 1:1 Dzeko (72.), 2:1 Dzeko (84.)
Gelbe Karten: Misimovic / Rodnei, Ebert
Schiedsrichter: Knut Kircher
Zuschauer: 29.300
Quelle: VfL Wolfsburg |
Foto: Blue-Army Inside